Als eine knappe Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff des Niederrheinpokalspiels SpVgg Sterkrade-Nord gegen Rot-Weiss Essen die Mannschaftsaufstellung der Gäste bekannt wurde, war es keine große Überraschung, dass für Cebio Soukou diesmal kein Platz in der Startelf blieb. Der Offensivmann hatte in den letzten Ligaspielen wenig Eigenwerbung betrieben. Gelungene Aktionen hielten sich in Grenzen, teilweise wirkte er gar lustlos. Ihn nicht von Beginn an zu bringen, war daher nur konsequent von Jan Siewert.
Nach dem Spiel machte der Trainer auch keinen Hehl daraus, dass hier nicht einfach nur ein Stammspieler geschont worden war, um dem jungen Amar Cekic Spielpraxis gegen einen unterklassigen Gegner zu verschaffen. Soukous Verbannung auf die Bank war leistungsbedingt. „Es geht um die Mannschaftsleistung, nicht darum, in einzelnen Momenten zu glänzen“, betonte Siewert.
Was den Coach genau störte, war auch am Mittwochabend wieder zu beobachten, nachdem Siewert Soukou in Minute 62 für Kevin Grund eingewechselt hatte. Zwar erzielte der 23-Jährige per Abstauber das Tor zum zwischenzeitlichen 4:1, ansonsten wollte er in der Offensive aber vor allem mehrfach mit dem Kopf durch die Wand und ging ein ums andere Mal ins Dribbling, anstatt einen seiner Mitspieler in Szene zu setzen. Der Höhepunkt war eine Szene aus der 82. Spielminute, als es Soukou sogar gelang, mehrere Gegenspieler stehen zu lassen. Alleine vor dem Torwart schoss er aber klar über den Kasten.
Diese Szene war hübsch anzusehen, mannschaftsdienlich war sie hingegen nicht. Und sie dürfte der Grund gewesen sein, aus dem Siewert so weit ging zu sagen: „Ich hätte vielleicht sogar noch einmal reagiert, aber ich hatte keinen Wechsel mehr übrig.“ Die Höchststrafe – Auswechslung nach Einwechslung – blieb Soukou daher erspart. Die Ansage war trotzdem deutlich: Von Soukou muss mehr kommen und er muss sich deutlich stärker in den Dienst der Mannschaft stellen. Ansonsten wird er den Anpfiff in Zukunft häufiger von der Bank aus erleben.